10.03.2013
Fotos: R. Rieß

Von den gestern Samstag im südsteirischen Leibnitz ausgetragenen Österreichischen Judo Staatsmeisterschaften kehrten Salzburgs Judovereine mit 8 Medaillen im Gepäck nach Salzburg zurück.
161 Sportlerinnen und Sportler aus 7 Bundesländern stellten sich den Duellen um die Meisterehren, wobei mit Ludwig Paischer, Max Schirnhofer, Hilde Drexler oder Peter Scharinger in diesem Jahr prominente wie starke Sportler fehlten.
Während Max Schirnhofer seine Wettkampfkarriere beendet hatte, war Ludwig Paischer nach einer Erkrankung noch nicht wieder ausreichend fit und nutzte das so frei gewordene Wochenende für sein Studium.
Olympiastarterin Hilde Drexler (W) fehlte verletzungsbedingt und auch Peter Scharinger (OÖ) musste krankheitsbedingt auf einen Start verzichten.

„Es haben leider einige gefehlt“, resümiert Salzburgs Judo-Präsident Hans-Peter Zopf. „Die, die da waren, haben wirklich gut gekämpft“, so Zopf weiter, der sich vor allem auch von der Leistung der Nachwuchssportler begeistert zeigte.
Mit Andreas Tiefgraber und Steffen Wagner kämpften sich gleich zwei Junioren auf das Siegespodest. Sarah Atzmüller (ASV ÖGH Salzburg Puch / SSM), Julia Straubinger (Judoschule Sakura), Anton Wicker (ESV Sanjindo) und Philipp Mükisch (Judo Union Flachgau) scheiterten mit jeweils Platz 5 nur knapp an der Medaille.

Begeistert hatte allen voran Christoph Mayer (Judo Union Pinzgau / Polizei), der sich nach einer langen Verletzungspause und nur wenige Monate nach einer Operation mit Gold -100kg auf der Wettkampfmatte zurück meldete.
In den Vorrunden setzte sich Mayer gegen Stefan Riegler (LZ Multikraft Wels / OÖ) und Thomas Groiss (UJZ Mühlviertel / OÖ) durch. Um den Finaleinzug ließ der neue Staatsmeister aus Lend den Staatsmeister im Schwergewicht des Vorjahres Christoph Kronberger (Judo Union Flachgau / Polizei) hinter sich und traf im Finale auf Gabor Geier (Galaxy Tigers / W). In einem spannenden und intensiven Kampf setzte sich Christoph Mayer letztlich mit Yuko, drei Bestrafungen und Ippon für eine Festhaltetechnik klar durch. Damit sicherte er sich seinen ersten Staatsmeistertitel.

In der Klasse -78kg sicherte sich Hedwig Lechenauer (ASV ÖGJ Salzburg / Puch) überlegen Gold und konnte damit den Titel aus dem Vorjahr verteidigen.
Auf ihrem Weg zu Gold setzte sich die Pucher Wirtschaftsjuristin gegen Nadine Pichler (Judo Union Pinzgau / Polizei), Sarah Mairhofer (Creativ Graz / ST), Christina Rakowitz (JG Raser Wien / W) und Marianne Hollensteiner (früher Morawek, UJZ Mühlviertel / OÖ) durch, wobei sie alle Kämpfe vor der Zeit für sich entschied. Dabei nützte Lechenauer auch die Feinheiten des neuen Reglements aus, das in Leibnitz erstmalis auf Bundesebene zum Einsatz kam.

Knapp an Gold vorbei schrammte Hermann Höllwart (Judo Union Pinzgau) in der Klasse -81kg. Auch er kämpfte sich in den vergangenen Monaten nach einem schweren Arbeitsunfall zurück. Ein Steinschlag und ein offener Schädelbruch änderten im Herbst schlagartig alle Prioritäten. „Als ich nach dem Unfall im Krankenhaus gelegen bin, war die Staats mein großes Ziel. Da wollte ich wieder mitmischen“, erzählt Höllwart am Rande der Meisterschaften, wo er mit viel Emotion und spektakulärem Judo begeisterte.

Höllwart setzte sich auf seinem Weg ins Finale gegen Stefan Stöcklecker (Union Raika Krems / NÖ), Johannes Kastinger (Judo Union Flachgau), Max Schneider und Stefan Kuciara (beide Galaxy Tigers / W) durch. Dort traf er auf den großen Favoriten Marcel Ott (Galaxy Tigers / W), der zuletzt beim European Open (vormals Weltcup) in Budapest mit Platz 5 nur knapp an einer Medaille scheiterte. In einem hochstehenden und emotionellen Kampf unterlag der Taxenbacher letztendlich dem Favoriten und durfte sich über Silber freuen.

Silber gewann auch Christian Haas (ASV ÖGJ Salzburg Puch) in der Klasse -90kg. Nach Siegen gegen Philipp Ackerl (SU Noricum Leibnitz / ST), Robert Hoyer (ASKÖ Graz / ST) und Christoph Radlherr (Samurai Vienna / W) traf Haas im Finale auf Manuel Reichmann (Galaxy Tigers / W). Dieser konnte einen Angriff von Christian Haas blocken, parieren und schließlich für eine Kontertechnik nutzen. Haas durfte sich nach einem starken Wettkampftag über Silber freuen.
In der gleichen Gewichtsklasse erkämpfte Christian Pichler (Judo Union Flachgau) Bronze. Nach einer Auftaktniederlage gegen den Wiener Christoph Radlherr (Samurai Vienna) setzte sich Pichler gegen Johannes Pacher (Galaxy Tigers / W), Philipp Ackerl (SU Noricum Leibnitz / ST) und Peter Pfistermüller (UJZ Mühlviertel / OÖ) durch.

In der Klasse -66kg ging mit Andreas Tiefgraber (PSV Salzburg / SSM) ein Juniorenkämpfer als aussichtsreichster Salzburger ins Rennen. Nach Auftaktsiegen gegen Thomas Günther (SV Treffen / K) und Paul Schmiderer (SV Gallneukirchen / OÖ) traf Tiefgraber auf den Fünftplatzierten der U23 Europameisterschaften und Mitfavoriten Alexander Weichinger (Galaxy Tigers / W). In einem sehr intensiven und ausgeglichenen Kampf setzte sich Weichinger letztendlich mit einer Yuko-Wertung durch und verwies den 19-jährigen Salzburger in die Hoffnungsrunde. Dort setzte sich der SSM-Schüler klar gegen Christian Stadlbauer (Saurai Vienna / W) und Hans-Peter Fellner (LZ Multikraft Wels / OÖ) durch, ehe er sich im Kampf um Platz 3 gegen Thomas Haminger (LZ Multikraft Wels / OÖ) mit zwei Wazzari-Wertungen den Platz auf dem Siegespodest sicherte.

Ebenfalls Bronze gewann Steffen Wagner (Judo Union Flachgau / SSM) in der Klasse -73kg. Der erst 17-jährige Strasswalchner musste sich nach einem Auftaktsieg gegen Stephan Ribitsch (SU Noricum Leibnitz / ST) Driton Shala (UJZ Mühlviertel / OÖ) geschlagen geben. In der Hoffnungsrunde stürmte der junge SSM-Schüler mit zwei Wazzari-Wertungen gegen Simon Schmiderer (SV Gallneukirchen / OÖ), Ippon gegen Florian Hackl (Galaxy Tigers / W) und einem vorzeitige Sieg gegen Markus Moser (WAT Stadlau / W) bis ins kleine Finale, wo er auf Bernhard Weissteiner (Samurai Vienna / W) traf. An diesem Punkt war Wagner nicht mehr zu halten. Nach einer Wazzari-Wertung für eine Beintechnik setzte er im Bodenkampf nach und sicherte sich die Bronzemedaille mit einem Festhaltegriff.

Bronze gewann auch Christoph Kronberger (Judo Union Flachgau / Polizei) in der Klasse -100kg. Der Schwergewichtsstaatmeister des Vorjahres musste ich in den Vorrunden gegen Gabor Geier (Galaxy Tigers) geschlagen geben. Nach Siegen über Clemens Prentner (Samurai Vienna / W) und Maximilian Hageneder (Union Kirchham / OÖ) unterlag er um den Finaleinzug Christoph Mayer und belegte damit Platz 3. Gekämpft wurde in dieser Klasse in zwei Pools, wobei in diesen jeder gegen jeden um den Aufstieg in die Finalrunde kämpfte.

Die Salzburger Ergebnisse

Gold
Hedwig Lechenauer, -78kg (ASV ÖGJ Salzburg Puch)
Christoph Mayer, -100kg (Judo Union Pinzgau / Polizei)

Silber
Hermann Höllwart, -81kg (Judo Union Pinzgau)
Christian Haas, -90kg (ASV ÖGJ Salzburg Puch)

Bronze
Andreas Tiefgraber, -66kg (PSV Salzburg / SSM)
Steffen Wagner, -73kg (Judo Union Flachgau / SSM)
Christian Pichler, -90kg (Judo Union Flachgau)
Christoph Kronberger, -100kg (Judo Union Flachgau / Polizei)

5. Platz
Sarah Atzmüller, -57kg (ASV ÖGJ Salzburg Puch / SSM)
Julia Straubinger, -70kg (Judoschule Sakura Salzburg)
Philipp Mükisch, -73kg (Judo Union Flachgau)
Anton Wicker, -81kg (ESV Sanjindo)

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